August 2020 – Dr. Weiss im Interview
Guten Tag, Herr Dr. Weiss! Ich freue mich, nun auch Sie zu interviewen. Denn Sie sind sozusagen die Marke der Praxis oder anders gesagt, der Kopf der Acura Praxis, Standort Essen-Mitte. Sie führen schon seit 30 Jahren die Praxis Herr Dr. Weiss. Wie war es damals, als Sie gestartet haben? Welches sind Ihre größten Meilensteine?
Damals sah die Essener Innenstadt deutlich attraktiver aus. Mein Vater führte eine bereits sehr bekannte urologische Praxis im selben Haus, sodass es mir viel leichter fiel, nach zahlreichen Berufsjahren an der Universitätszahnklinik Münster nach Essen zu wechseln. Um es gleich vorweg zu nehmen: Ich habe es nie bereut.
Ein wichtiger Meilenstein war die Transformation der Einzelpraxis in eine Gemeinschaftspraxis als meine liebe Frau 1993 nach ihrer kieferorthopädischen Fachzahnarztprüfung unser Team vergrößerte. Später kamen auch ein Assistenzzahnarzt und eine Assistenzzahnärztin hinzu. Nach kurzer Zeit haben wir der Praxis ein professionelles Dentallabor mit mehreren Mitarbeiterinnen angegliedert. Unsere ehrgeizige Praxis-Crew entwickelte sich fachlich und zahlenmäßig kontinuierlich weiter. Gern erinnere ich mich an unsere zahlreichen praxisinternen Fortbildungen, ganz besonders an ein Schulungswochenende eines Coaches für Hotelfachkräfte. Dieser hat uns die Augen für Service- und Dienstleistung am ‚Praxis-Gast‘, nämlich unserem Patienten, nachhaltig geöffnet.
Wir haben uns bis heute als eine zahnärztliche und kieferorthopädische Praxis für die ganze Familie, vom Kleinkind bis zum Senior, verstanden. Zusätzlich setzen wir uns besonders für Patienten ein, die vom „Radar“ der meisten Zahnärzte verschwunden sind, weil sie nicht mehr selbstständig in die Praxis kommen können. Das sind Menschen mit körperlichen oder geistigen Einschränkungen, multimorbide, bettlägerige Patienten, die in Pflegeeinrichtungen oder zu Hause gepflegt werden.
Im Mittelpunkt unseres Handelns steht immer die befundbezogene, patientenzentrierte Therapie. Sollte es erforderlich sein, binden wir zusätzlich anerkannte Spezialisten in die Behandlung ein.
Damit wären wir auch schon bei den Schwerpunkten: Welche sind das genau für die Praxis Dr. Weiss?
Klare Schwerpunkte unserer Praxis sind:
- Die kurative, wiederherstellende Zahnmedizin und Kieferorthopädie – umgesetzt durch alle Behandler in der Praxis im 3. OG.
- Die Prävention, Mund-Prophylaxe und Parodontalbehandlung – umgesetzt im Mundpflegezentrum „Mundiale“ im 4. OG.
- Die zugehende, mobile ProAge® Zahnmedizin – umgesetzt mit mobilen Behandlerteams, die täglich unterwegs sind.
Letzteres, die ProAge® Zahnmedizin (mobile Seniorenzahnmedizin), liegt mir besonders am Herzen.
Ich höre heraus, die mobile Alterszahnmedizin – Sie nennen Sie speziell die ProAge® Zahnmedizin – ist nicht nur ein Herzensprojekt, sondern stellt auch eine besondere Herausforderung für Sie dar. Mögen Sie dies näher erläutern?
Die äußerst zögerliche Verbreitung der mobilen Seniorenzahnmedizin in Deutschland, also der ProAge® Zahnmedizin, will nicht an Fahrt gewinnen. Kollegen, Ausrüstung und Akzeptanz fehlen. Die Notwendigkeit dieser zahnärztlichen Betreuung ist in der Bevölkerung noch nicht angekommen. Wir haben über 3 Mio. pflegebedürftige Patienten, die mehr als vier Jahre keinen Zahnarzt gesehen haben! Der allgemeine Unterbringungs- und Pflegestandard wird stetig verbessert. Ein krasser Pflegenotstand besteht immer noch bei der Mundgesundheit dieser Patienten. Bis heute wird er schlicht „übersehen“ – vergessen!
Damit verbunden: Was sind Ihre Praxis-Ziele oder die Vision der Praxis für die kommenden Jahre?
Meine nächsten Ziele sind:
- Nachhaltige Wege zu finden, die ProAge® Problematik zu entschärfen.
- Die Zukunft der Praxis und unserer Mitarbeiter langfristig zu sichern und auszubauen, damit auch in den nächsten Jahren Patienten und Mitarbeiter gern in die Praxis kommen oder hier arbeiten, auch wenn mein „Zenit“ irgendwann überschritten sein wird.
Wow! Das klingt nach spannenden Herausforderungen und stetiger Weiterentwicklung. Last but not least: Was hat Sie damals dazu gebracht, den Berufsweg Zahntechnikmeister bzw. Zahnarzt einzuschlagen?
Dem handwerklichen Tun war ich schon als Schüler zugeneigt, und bei der Suche nach einem „krisenfesten Handwerk“ kam ich auf die zahnärztliche Tätigkeit. Nach einer ausgiebigen Testphase als Zahntechniker wusste ich, dass Zahnarzt der richtige Beruf ist. Ich würde auch nachträglich nichts anderes machen. Bis heute bin ich begeisterter Zahnarzt.
Verraten Sie uns zum Schluss noch Ihr Lebensmotto?
Innovation heißt nicht Neues erfinden, sondern Gutes zu verbinden.
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